Roman Ott, alias "Otti"

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Nadelbaumbau

Erstellt am Sonntag, 8. Januar 2012


Hallo zusammen :-)

Ich versuche dann mal eine Anleitung zu geben wie ich meine ersten brauchbaren Nadelbäume gemacht habe.
Aber ich probiere auch noch aus und so mancher Schritt kann sich noch ändern.
Ganz fertig bin ich ja auch noch nicht.
Wie schon gesagt bin ich durch Jürgens super Bäume inspiriert worden.
Auch im Stummi-Forum gibt es viel zu diesem Thema.
Meine ersten Versuche waren aber nicht sehr erfolgreich.
Es gelang mir nicht einen fertigen Baum-Rohling so zu beflocken und die Fasern in Form zu drücken, daß ich ähnliche Ergebnisse wie Jürgen erziehlte.
Auch die Verwendung von Aquariumfilter-Fasern brachte nichts.
Also hab ich mir einige Gedanken gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen die Äste mit Zweigen zu versehen und den 1. Beflockungsgang mit langen Grasfasern vor dem Zusammenbau des Baumes durchzuführen.
So kommen die Fasern überall hin und die Äste verdecken sich nicht gegenseitig bei der Beflockung.
Der 2. und 3. Beflockungsgang wird sparsamer ausgeführt, weil diese Fasern und Flocken nicht überall hin müssen und somit kann man das am fertigen Baum machen.


Die Äste :

Die Rohlinge entstehen aus 0,25mm dünnem Kupferdraht.
Er sollte nicht dicker sein, denn der Beflockungsleim trägt ja auch noch auf und die Äste sollen ja nicht zu dick wirken.
Bei H0-Bäumen muß man allerdings andere Drahtstärken wählen.
Ich ziehe den Draht kurz durch 1000er Schmirgel, damit die Haftung der nachfolgenden Materialien besser ist.
Die fertigen Rohlinge tauche ich in dünne mattschwarze Farbe, dann perlt der Beflockungsleim nicht so stark am Draht ab.
Beflockt wird elektrostatisch.
Nach dem 1. Beflockungsgang mit langen Grasfasern müssen die Fasern direkt in Form gedrückt werden, denn der Beflockungsleim zieht schnell an.
Ich nehme handelsüblichen grünen Beflockungsleim und verdünne ihn etwas.
Die Gesamtlänge der größten Ast-Rohlinge (E) kann bis zu 40mm betragen, je nach Größe des Baumes.
Die Proportionen muß man einfach abwägen.
Alles weitere zeigen die Bilder.


Der Stamm :

Durch Zufall viel mir ein Pfeifenreiniger in die Hände und ich dachte sofort daran dieses Material für die Stämme zu nehmen.
Mit Leim bringt man den Stamm zwischen Daumen und Zeigefinger nach oben hin verjüngend in Form und besandet ihn sofort danach mit Vogelsand.
Nach der Trocknung kann er farblich behandelt werden.
Die Stammfarbe muß jeder selbst festlegen.
Ich habe den exakten Farbton noch nicht gefunden, aber da gibt es ja auch einige Unterschiede in der Natur.
Alternativ kann man natürlich auch konisch gefeilte Rundhölzer nehmen.


Der Zusammenbau :

Ich fange von unten nach oben an und ordne die Äste sternfötmig an.
Mal mit etwas Lücke und mal dichter, mal 4 oder 5.
Auch da muß jeder seine Richtung finden.
Alles weitere erklären die Bilder.
Wenn der Baum zusammengebaut ist fixiere ich ein erstes mal mit Klarlack aus dem Baumarkt.
Damit mache ich auch den 2. und 3. Beflockungsgang.
Dieser Lack festigt alles schön, ist aber nicht ganz matt.
Das ist aber nicht schlimm, denn nach der letzten Beflockung wird alles mit richtigem Modellbau-Mattlack übernebelt.
Der Modellbau-Mattack wäre zum Beflocken zu schnell trocken, nicht ergiebig genug und zu teuer.
2. Beflockungsgang mit kurzen Grasfasern und der 3. Beflockungsgang mit dunklen fine Turf Mikroflocken.


So, das hört sich nun alles nach sehr viel Arbeit an.
Es ist sicher auch nicht ganz ohne, aber wenn man mal die ersten Versuche hinter sich hat, dann geht es ganz gut.
Das langwierigste ist halt sicher das fertigen der Äste und deren Beflockung.
Ich hoffe Ihr kommt mit meiner Anleitung und den Bildern klar.
Sonst einfach fragen.
Wenn mir noch was einfällt oder ich was vergessen habe, dann liefere ich es nach.
Und wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat, immer her damit ;-)

Viel Erfolg, es lohnt sich !!!

Schöne Grüße, Roman :-)





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Folgende Kommentare wurden hinzugefügt:

BW 5291 am Sonntag, 8. Januar 2012
Hallo Roman,

deine Technik ist absolut genial, dazu noch mit Zweigen an den Ästen!
,,,und sogar eine differenzierte Verwendung der Äste. Ganz grosse Klasse !!!!
Die Grasfaser lässt sich, wie du uns eindrucksvoll zeigst, nur am einzelnen Zweig und nicht am fertigen Baumgerüst so exact anbringen.
Das Ergebnis deiner Baumethode, auch wenn sie sicherlich sehr zeitintensiv ist, gibt dir Recht; so muss man es machen!!!
Der fertige Zweig im letzten Bild sieht sehr vorbildlich aus und ich warte gespannt auf die ersten Bilder des fertig beflockten Baumes.
Ich möchte mich besonders auch für die tolle vorbildliche Bauanleitung bedanken, da mit hast du dir sehr viel Mühe gegeben, besser kann man es eigentlich nicht mehr machen.
Der H0-Baum mit 35cm Höhe zeigt in vorbildlicher Weise was mit deiner Technik machbar ist!!!.......................suuuuuuper !!!!!!!!!!!!!
Auch die Methode der Stammgestaltung mit dem Pfeiffenputzer ist sehr interessant;
Nur mal so ein Gedanke von mir um die Spitze des Baumes filigraner zu gestalten;
Könnte man den Draht an der Spitze entdrillen, die Pfeiffenputzer-Fasern entfernen und nur eine Draht stehen lassen, dort noch ein paar Äste anlöten und nach deiner Methode mit Fasern versehen?
Noch ein paar Fragen:
Verwendest du zur ersten Fixierung des Baumes glänzenden Klarlack aus dem Baumarkt ?
Handelt es sich bei dem handelsüblichen grünen Beflockungsleim um Weissleim oder
was verstehst du darunter ?

Viele Grüsse

Jürgen




Otti am Sonntag, 8. Januar 2012
Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ein Lob von Dir ehrt mich sehr !!!
Mit der Spitze hast du Recht.
Ich hab teilweise einfach einen beflockten Ast oben drauf geklebt.
Eigentlich müßten die Stämme eh viel spitzer zulaufen.
Ich hab auch schon mit konisch zurecht geschmirgelten Holzrundstäben Versuche gemacht und als Spitze dann einen Zahnstocher angeklebt.
Vielleicht könnte man auch ein dickes Kupferkabel als Stamm nehmen und die Äste anlöten, aber dann kann man den Stamm erst hinterher besanden und farblich behandeln.
Ich hab leider die ersten Versuche so gemacht und jetzt kommt man natürlich kaum zwischen die Äste.


Zum Klarlack :

Da nehme ich Seidenmattlack, der recht schnell trocknet, aber lange genug feucht bleibt um zu beflocken (von Hagebau)


Zum Leim :

Ich hab den Beflockungsleim von Heki genommen, gibts ja auch von Faller.

So, ich hoffe ich bekomme keinen Ärger wegen der Werbung ;-)

Ich hab auch schon überlegt die Äste am fertigen Baum vor der weiteren Beflockung mal mit Stammfarbe zu besprühen.
Dann ergeben sich vielleicht schöne abgestorbene Stellen.
Bin auch ganz gespannt, wie man Lärchen im Herbst darstellen kann.
Es ist ein weites Feld und es gibt jede menge Möglichkeiten.

Da geht immer noch was ;-)

Viele Grüße und bis dann,

Roman :-)

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